Der Maler Johan Borg (Max von Sydow in einer seiner ersten Künstler-Rollen als Alter Ego Bergmans) zieht sich mit seiner schwangeren Frau Alma (Liv Ullmann) auf eine kleine friesische Insel zurück. Entgegen der angestrebten Einsamkeit wird er schon bald von einigen eigenartigen Inselbewohnern umworben, am örtlichen Gesellschaftsleben teilzunehmen. Der Treffpunkt, ein finsteres Schloss, übt eine starke Faszination auf Borg aus, er versinkt zunehmend in Grübeleien und kann den Dämonen, die ihn jagen, allen unterstützenden Bemühungen Almas zum Trotz, immer schwerer entfliehen – am wenigsten in der Stunde des Wolfs …
Der Film markiert einen Wendepunkt in Bergmans Werk, stellt nach dem Durchbruch des im Vorjahr entstandenen Persona eine „bewusste formale und motivische Auflösung“ dar; einen ersten Versuch, „eine schwer zugängliche Problematik einzukreisen“, eine Gespaltenheit, die sich durch weite Teile seines weiteren Schaffens ziehe.
Über das kluge psychologisches Drama mit ausgeprägten Horrorelementen bemerkte Liv Ullmann, die sich ihrer Rolle als Alma sehr verbunden fühlte, später, dass sie sei sich nie im Klaren darüber gewesen sei, ob Johans Dämonen sich tatsächlich in der Wirklichkeit befanden. Bergman habe es ihr nie gesagt.
Dienstag, 04.06.2019 | 20:30 Uhr im Pollux
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