Kurz vor Halloween fliegen am nächsten Dienstag (25.10.) in E2.122 die ersten Schatten auf die Leinwand. Es erwartet uns ein Meilenstein des frühen expressionistischen Films, der nicht selten als der erste Horrorfilm überhaupt gehandelt wird. Aufgrund diverser Seminar-Kooperationen wird es zwei Vorstellungen um jeweils 18:00 Uhr und 20:00 Uhr geben.
Der mittellose Student Balduin verliebt sich im Prag des 19. Jahrhunderts in die reiche und verlobte Komtesse Margit. Um sie zu gewinnen muss er gesellschaftlich aufsteigen und verkauft deshalb sein Spiegelbild für 100.000 Gulden an den dubiosen Zauberer Scapinelli, ungeachtet der Konsequenzen – ein klassischer Pakt mit dem Teufel. Margits Verlobter erfährt von der Tändelei und fordert Balduin, der inzwischen die Kontrolle über sein zweites Gesicht verloren hat, zum Duell.
Schaurig schön und teilweise an Originalschauplätzen in Prag gedreht, gilt Der Student von Prag als einer der ersten Autorenfilme und ist ein früher Vertreter des fantastischen und des Horrorkinos. In seinem Schauspieldebüt spielt Paul Wegener eine Doppelrolle – den Studenten und sein böses zweites Ich. Das von romantischen Vorbildern inspirierte Doppelgängermotiv wurde mit der damals avantgardistischen Technik der Doppelbelichtung durch Kameramann Guido Seeber realisiert. Auch ist es einer der ersten Filme, für die eine Originalmusik geschrieben wurde, bekanntermaßen von Liszt-Schüler Josef Weiss.